Renault 16 - Literatur

(letztes Update: 16.10.01)
wird noch ausgebaut....

aktuelles....
 
"La Renault 16 de mon père" von Bernard Vermeylen. ETAI-Verlag, Paris, 1996.
Eine umfangreiche und detaillierte Geschichte des Renault 16, vom Entwicklungsstadium bis zum letzten Modell. 120 Seiten, viele Abbildungen auch von Erlkönigen und frühen Entwürfen. Enthält auch Daten über Stückzahlen, Preisentwicklung, Produktionszeiträumen etc. "Leider" in Französisch.
  "Renault - Im Zeichen des Rhombus" von Ulrich Bethscheider-Kiese. Motorbuchverlag, Stuttgart, 1995.
Nicht so wahnsinnig aufregende Renault-Chronik zum 100. Geburtstag des Autobauers. Die Firmengeschichte und die wichtigsten Modelle werden kurz vorgestellt. Der R16 wird auf 8 Seiten untergebracht. Insgesamt 286 Seiten, viele Abbildungen (sw und Farbe).
  Oldtimer-Markt, Heft XX/199X: Kaufberatung R16. Mit vielen Tipps zu Stärken und Schwächen des Renault 16. Gut gemacht, wie man es von dieser Zeitung halt gewohnt ist. Nur die Preise stimmen nicht mehr so ganz (leider oder Gott sei Dank?)
  Oldtimer-Markt, Heft XX/199X: In der Rubrik "Nachgehakt", bei der Testkäufer der Zeitung Verkaufsinserate auf deren Wahrheitsgehalt überprüfen, findet sich dieses Mal ein R16 TX mit Vergaserbrand. Ein lohnenswerter Kauf, befindet der Tester.
  Oldtimer-Praxis, Heft 02/2001: Restaurationsbericht R16 TS und TX. Erzählt wird von den Wagen der Familie Pieper, Mitgliedern des Club 16. Natürlich sind beide R16 in absolutem Bestzustand.
  Motor-Klassik, Heft XX/199X: Die Motor-Klassik widmet dem R16 einige Seiten.
  Jetzt helfe ich mir selbst. Band X von 199X zum R16 L/TL/TS, in den späteren Ausgaben auch zum TX. Der unvermeidliche Ratgeber zum Hantieren am R16. Eigentlich schon was für die Rubrik "zeitgenössisch." Jedoch so oder so interessant und hilfreich.

 

zeitgenössisches....
(an einigen Stellen finden sich Verweise auf weitere Originalzitate aus den alten Berichten!)
 
"hobby - das Magazin der Technik" (03/1965). Einer der frühesten Tests des R16 in der deutschen Presse. Titelschlagzeile damals: Renault R16 - Sieg der Vernunft: Innen größer als außen. Die Variabilität wurde besonders hervorgehoben. Zudem wurden die Gürtelreifen sehr lobend erwähnt und als Beitrag zur Sicherheit gefeiert....
Die AMS (Nr.21/1965) beschäftigt sich auf 6 Seiten mit dem R16 ("ein neuer Begriff in der Mittelklasse") und bescheinigt ihm "hervorragende Fahrsicherheit" und "hervorragenden Fahrkomfort". Die praktische, variable Karosserie begeistert ebenso wie der leise und elastische Motor. Als Minuspunkte werden die indirekte Lenkung, Bremsfading und ein schwergängiger Rückwärtsgang genannt. Fazit des Testers Reinhard Seiffert, der dem R16 eine erfolgreiche Zukunft vorhersagt: "Der Autokäufer von morgen ist vermutlich zu nüchtern, als daß futuristische Zukunftsautos ihn zum Kauf reizen könnten. Er wird sich für praktische, trotzdem aber gut aussehende und fahrerisch erfreuliche Fahrzeuge wie den Renault 16 entscheiden."
Beinahe lustig das andere Titelthema - falls man es auf dem Bild nicht erkennen kann: Die AMS macht sich Sorgen um die deutschen Autofahrer: "Man sperrt uns ein. Leitplanken nehmen überhand." DAS wäre heute wohl keine Thema mehr....
Titel der mot (03/1965): "Ohrfeige für die deutsche Autotechnik - Neuer Renault R16." Auf 10 Seiten wird den deutschen Autobauern aufgezeigt, was sie an Entwicklungsarbeit verschlafen haben. Eine neue Form für ein Auto der Mittelklasse, die den Wagen praktisch und genial machen. Fahrwerk und Motorisierung überzeugen ebenfalls. Paul Simsa kommt zu dem Schluß: "Ohne besonderen Aufwand, mit einfachen, aber gut durchdachten Konstruktionsmitteln bietet dieser neue Wagen technisch und fahrtechnisch mehr als Autos konservativer Anlage. Es ist ein neuer Maßstab in einer Autowelt aus bequemen Konventionen."
Die mot (21/1965) testet jetzt auch den nagelneuen Renault. Auf den acht Seiten kommt einiges heraus. Viele Pluspunkte (Karosserie, Raumaufteilung, Komfort, Sicherheit, Übersichtlichkeit und Lüftung (!) oder auch die schöne neue Wechselstromlichtmaschine. Gesamteindruck: "Überlegte Technik in neuer Art. Der R 16 zeigt, was jenseits festgefahrener Rezepte möglich ist, wenn man einfache Mittel neu überdenkt. Er ist in vielem neuer Maßstab, Anregung zum Weiterdenken." Aber auch Minuspunkte werden gefunden. Weil sie z.T. so "niedlich" sind, hier einige im Originalwortlaut:
  • beunruhigend aufgeschlüsselte Motorölempfehlungen
  • hintere Innenklinken zu tief, Verriegelung zu genial für unkundige Passagiere
  • Primitivitäten an Verarbeitung für deutsche Augen unsympathisch
  • Preis zwar sachlich korrekt (...) aber für den deutschen Markt psychologisch zu hoch
Überhaupt ist der damalige Schreibstil ein echter Knaller. Daher HIER einige weitere Leseproben.
Zweiteiliger Vergleichtstest (Hefte 26/1966 und 01/1967) des R16 mit den Konkurrenten Audi, BMW 1600, Fiat 1500, Opel Rekord und Simca 1501. Der R16 gewinnt die Wertungen Karosserie und Komfort deutlich. Beim Fahrverhalten siegt "natürlich" der BMW aber trotzdem siegt der R16 insgesamt. AMS wäre aber nicht AMS, wenn nicht noch ein alternatives Testergebnis vorläge, das einen deutschen Wagen vorne sieht. Die sogenannte "Sportfahrer-Wertung" gewinnt daher der BMW 1600 - der R16 rutscht auf Platz 4 ab. Beide Autos seien "mit größter Konsequenz" konstruiert worden - der BMW sei sportlich, der Renault komfortabel.
Die mot (14/1969) testete den R16 sowie den R16 TS auf ihre Tauglichkeit als Urlaubs-, Camping- und Familienauto. Trotz einiger Minuspunkte wie dem als etwas kraftlos empfundenen 55PS Motor der Normalausführung oder Details wie das (auch 10 Jahre später noch kritisierte) tief und entfernt liegende Zündschloß (auch Handbremse und Handschuhfach) kommt man zu folgendem Schluß: "Auf dem goldenen Mittelweg zwischen der kleinen und der großen Klasse, zwischen Limousine und Kombi, zwischen Sparsamkeit und Aufwand, ist der R16 ohne direkte Konkurrenz. In Federungskomfort und Bequemlichkeit überragt er auch weit teurere Mittelklassewagen, und seine Straßenlage ist absolut zuverlässig. Man muß aber auch wissen, daß er kleiner ist als er aussieht. (...) Wer ihn spontan mag, wird bestimmt mit ihm glücklich."
Wiederum ein Vergleichstest des R16 mit einigen Konkurrenten - dem Audi L, Fiat 125, Ford 15M TS, Opel Olympia und VW 1600 L in den Ausgaben 26/1967 und 01/1968. Natürlich gewinnt der R16 die Karosserie- und die Komfortwertung. Langsam aber sicher erscheint er im Vergleich zu den anderen Wagen etwas untermotorisiert und sein Fahrverhalten ist nicht das beste. Trotzdem reicht es zum 2. Platz hinter dem "Überraschungsieger" Fiat 125. Der VW wurde übrigens letzter!
1968 kommt Renault endlich den Wünschen nach mehr Leistung entgegen. Die Motor Rundschau testete den TS in Heft 12/1968. Sehr lobend erwähnt wird der Verbrauch, der mit durchschnittlich 11,5 Litern "... deutlich unter dem aller Konkurrenten" liegt. Heutzutage nicht mehr vorstellbar.... Das (unveränderte) Fahrwerk des R16 kommt mit der höheren Leistung gut zurecht, der Motor wird als leise und drehfreudig beschrieben. Trotzdem ist der TS nicht als Sportwagen mißzuverstehen, sondern als "temperamentvoller Vielzweck-Reisewagen."
Die AMS 25/1969 testete den R16 TA mit 1565ccm-Motor und Automatikschaltung. Als einzige Minuspunkte werden das unübersichtliche Armaturenbrett und die schwergängige Lenkung genannt - ansonsten gibt's durchweg positives zu berichten. Die Automatik wird als geglückt bezeichnet, der Verbrauch - mehr als 13,5 Liter werden es nie - erscheint vorbildlich. "Mit einem Preis von 9129DM nimmt er freilich im Kreis anspruchsvollerer Automatik-Wagen dennoch einen günstigen Platz ein, der ihm gute Absatzchancen zusichert."
Testbericht des R16 TS in der AMS 09/1968. Überschrift des Tests: Renault 16 TS - Flotte Sänfte. Fahrleistungen und Motoreigenschaften werden gelobt, ebenso die Austattung und der Fahrkomfort. Allerdings bleibt festzustellen, daß der TS kein Sportwagen ist, sondern ein bequemer, schneller Reisewagen. Lastwechsel und Fahrten im Grenzbereich bringen die weiche Federung an ihre Grenzen.
Ein 25.000 KM-Dauertest des R16 TS in der mot 22/1969. Die Kilometerkosten liegen demnach bei 15,7 Pfennig. Ein guter Platz für den Renault.
mot (14 und 15/1973) vergleicht den R16 TL mit dem Citroen GS 1220 Break, dem Simca 1100 S und dem VW 1600 Variant - ein Test unter Mittelklasse-Lastwagen wenn man so will. Der R16 entscheidet diesen Test für sich, da seine speziellen Vorteile immer noch für einen Sieg gut sind. "Durch das ausgwogene Angebot von Raum, Komfort und kultiviertem Motor gewann der Renault 16 TL diesen Vierertest der Familienwagen."
Die (immer dünner werdende) Ausgabe der mot (15/1974) testet den neuen R16 TX. So langsam reicht auch eine Leistungsteigerung und Aufwertung der Ausstattung nicht mehr aus, um den R16 "über alle Zweifel erhaben" zu machen. Natürlich werden Komfort und Fahrleistungen gelobt, ebenso der geringe Verbrauch (der TX ist das stärkste und sparsamste Modell der Reihe!) - allerdings ist er ziemlich teuer geworden, was das Akzeptieren seiner Nachteile (schwergängige Lenkung, wenig Platz hinten) schwerer macht. Außerdem waren 93 PS wohl mal ein Nachteil bei der Versicherung. 90 PS wären besser gewesen. Diese Variante gab es allerdings erst gegen Ende der Produktionszeit.